D. Leben geben

Erwachsen sein

Ausschlaggebend für eine dauerhafte Veränderung ist die individuelle Begleitung jedes Einzelnen auf Lebenszeit. Ganzheitliche Betreuung und Integration in eine christliche Gemeinschaft.

„Von der Einweisung zur Aussendung.“

Um seine Fähigkeiten in der Gesellschaft einbringen zu können sind folgende Elemente im Erwachsen sein wichtig:

10. Beharrlichkeit

„Lieber schwach anfangen, als stark nachlassen!“ Auf das Ende kommt es an. Es reicht nicht, einen Süchtigen von der Droge wegzuholen und ihn auf Therapie zu schicken. Die Gefahr in alte Bahnen zurück zu rutschen ist immer gegeben. Das müssen nicht immer Drogen sein – es gibt genügend andere schlechte Gewohnheiten. Hat man den Eindruck, dass die Persönlichkeitsentwicklung stagniert, muss man sich ernsthafte Sorgen machen. Dahinter verbergen sich oft gravierende Defizite. Stillstand ist Rückschritt! Es geht nicht darum, einen Status Quo zu erreichen und selbstzufrieden zu sein. Die Anforderungen sollen an den Grad der Reife angepasst werden. Unterforderung ist gefährlicher als Überforderung. So ist langjähriger Kontakt wichtig. Auch wenn man sich seltener sieht, der freundschaftliche Austausch soll bleiben. Die Sorge um Menschen darf nicht abnehmen, auch wenn die Fortschritte nicht gleich sichtbar werden. Die Folgen eines Absturzes sind nicht zu unterschätzen. Aber auch hier gilt: „Hinfallen ist menschlich, Liegenbleiben ist teuflisch, Aufstehen ist göttlich!“ Immer ist ein Neuanfang möglich. Ohne Langzeitbegleitung kein Erfolg. Langer Weg in die Sucht – langer Weg aus der Sucht.

11. Individualität

Jeder Mensch ist einzigartig in seinem Charakter, in seinen Fähigkeiten. Jeder hatte andere Bezugspersonen und hat seine ganz spezielle Geschichte. Wir dürfen niemanden in eine Schublade stecken und nach Schema F behandeln. Nur so sind wir bereit die persönliche Geschichte eines Menschen zu verstehen und wahrzunehmen. Gott behandelt Menschen immer INDIVIDUELL. Bei ihm gibt es kein Ansehen der Person. Gott hat besonderes Interesse aus ehemals Elenden etwas „Großes“ zu machen, so dass Andere staunen und Mut fassen. Den Plan Gottes kann auch die Sucht nicht durchkreuzen. Wenn ein Mensch angefangen hat ein zielorientiertes Leben in der Abhängigkeit von Gott zu führen, dann wird er auch seine persönliche Lebensaufgabe erkennen. Unser Leben bekommt dann einen tiefen Sinn. Seinen ganz persönlichen Auftrag von Gott zu kennen ist die beste Motivation nicht in die alten Muster zurückzufallen. Jeder Mensch ist anders. Einer geht als Ex-User ehrenamtlich oder beruflich zu den Süchtigen, ein anderer engagiert sich in sonstigen Bereichen. Gott kann ihn überall gebrauchen. Mit seinem von Gott veränderten Leben kann er überall Zeugnis sein und so dient sogar seine kaputte Vergangenheit als Hoffnungsträger für solche, die in Not sind.

12. Frucht

Einen Apfelbaum, der schön blüht, aber später kein Obst hervorbringt bereitet dem Bauern keine große Freude. Jesus will, dass wir in unserem Leben FRUCHT bringen und dass unsere FRUCHT bleibt. Alle Hilfe, Treue und Pflege hat dieses große Ziel, dass etwas Gutes rauskommt. Wir sollen Segen für andere sein und andere sollen Nutzen von uns haben: Ermutigung, Beistand, Stärkung, Unterstützung, Trost, Ermahnung, weisen Rat. Gott will jeden Menschen tief verändern. So wie aus dem jähzornigen Mose der sanftmütigste Mensch auf Erden wurde, so soll auch bei uns die Eigenschaften des neuen Lebens aus Gott zum Vorschein kommen: Liebe, Freude, Friede, Langmut, Freundlichkeit, Güte, Treue, Sanftmut und Enthaltsamkeit. Wenn Gott jemand aus den Tiefen herausgeholt hat, dann soll er auf keinen Fall stolz werden und auf diejenigen, die noch im Sumpf stecken herabschauen. Er soll für alles Gott die Ehre geben und nie vergessen wie viel Wunderbares Gott an ihm getan hat. Psalm 107, 6-8: Da schrien sie zu dem HERRN in ihrer Bedrängnis, und aus ihren Drangsalen errettete er sie. Und er leitete sie auf rechtem Weg, dass sie zu einer Wohnstadt gelangten. Mögen sie den HERRN preisen wegen seiner Güte und wegen seiner Wundertaten an den Menschenkindern.